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Was sind
Streuobstwiesen?

Streuobstwiesen, im Dialekt „Pangert“ (bzw. „Baumgart“) oder „Anger“, sind eine extensive, multifunktionale und traditionelle Form der Landnutzung. Streuobstwiesen kombinieren die Produktion von Obst mit einer Unternutzung. Klassisch wird der Unterwuchs als Wiese oder Weide für die Tierhaltung genutzt, aber auch Äcker und Weingärten, Beeren- und Kräutergärten können sich unter den großkronigen Bäumen befinden. Hausgärten und Alleepflanzungen mit mehreren Obstbäumen, größeren Baumformen und extensiver Bewirtschaftung können auch den Streuobstwiesen angerechnet werden.

So vielfältig Streuobstwiesen auch sind, eint sie doch eine Reihe von Merkmalen. Streuobstwiesen sind ein Bestand aus mehreren Obstbäumen. Die Bäume sind freistehend, meist hochstämmig und brauchen ausgewachsen kein Stützgerüst. Der Abstand zwischen den Obstbäumen ist größer als im intensiven Obstbau mit oft unregelmäßigen Abständen. Dies erlaubt einen Bewuchs mit einer wiesenartigen Vegetation und die einzelnen Bäume sind in der Streuobstwiese als Individuen erkennbar.

Die meist unterschiedlich alten Bäume sowie die variierenden Stammhöhen und Wuchsformen machen die Streuobstwiese besonders resilient und wertvoll. Die Pflegemaßnahmen sind extensiv und standortangepasst. Auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und Düngung wird in der Regel verzichtet.

Der Baumbestand einer Streuobstwiese zeichnet sich durch eine hohe Arten- und Sortenvielfalt aus und besteht in der Regel aus Kern- und Steinobst (Apfel, Birne, Quitte, Mispel; Marille, Zwetschge, Pfirsich, Kirsche, Sauerkirsche), manchmal sind auch Nussbäume oder Esskastanien eingestreut. Kastanienhaine sowie Baumbestände mit mediterranen Fruchtgehölzen (z.B. Oliven, Kaki, Feigen, Granatäpfel usw.) betrachten wir als Spezialtyp von Streuobstwiesen. 

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